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Tollwut

06.01.2023 - Artikel

Tollwut ist eine tödliche Viruserkrankung bei Säugetieren einschließlich des Menschen. Das Virus wird vorrangig durch Hundebisse übertragen. Ohne rechtzeitige medizinische Hilfe verläuft die Erkrankung nahezu immer tödlich. Es gibt eine wirksame Impfung gegen Tollwut.

Erreger

Die Tollwut wird von Viren der Gattung Lyssaviren verursacht. Fast alle Übertragungen der Viren auf den Menschen finden über Hunde statt. Teilweise werden Infektionen aber auch von Fledermäusen oder anderen Raubtieren übertragen. Das Virus ist im Speichel des tollwütigen Tiers vorhanden und wird i.d.R. über einen Biss oder eine Kratzwunde übertragen. Von der Eintrittsstelle wandert das Virus in das zentrale Nervensystem und breitet sich von dort auch in andere Organe aus.

Von Zeit von der Ansteckung bis zum Auftreten von Krankheitszeichen kann mit fünf Tagen bis zu mehreren Jahren sehr variabel sein und beträgt in der Regel zwei bis drei Monate.

Erkrankung

  1. Vorphase: Es bestehen unspezifische Beschwerden wie Kopf- und Muskelschmerzen, Appetitlosigkeit und gelegentlich Fieber. Des Weiteren kann Brennen, Jucken und vermehrte Schmerzempfindlichkeit oder feine Zuckungen der Muskulatur im Bereich der Bisswunde auftreten.
  2. Akute Phase: In 80 Prozent der Fälle tritt eine Entzündung des Gehirns auf. In diesem Zusammenhang besteht eine ausgeprägte Abneigung gegen Wasser und es entstehen Krämpfe der Schlundmuskulatur. Als Folge davon kommt es zu Schluckstörungen und starkem Speichelfluss. Die Krämpfe können sich auf die gesamte Muskulatur erstrecken. Es kann zu einer erhöhten Reiz- und Erregbarkeit sowie Angstzuständen kommen. In den restlichen 20 Prozent der Fälle kommt es zu Lähmungserscheinungen, die u.a. zu Schwierigkeiten beim Schlucken und Lähmung der Atemmuskulatur führen.
  3. Koma: Im Koma tritt unter Zeichen der Atemlähmung oder Lähmung der Herzmuskulatur der Tod ein. Zwischen dem Auftreten der ersten Symptome und dem Tod liegen i.d.R. nur sieben bis zehn Tage.

Verbreitung

Die Tollwut ist in weiten Teilen der Welt verbreitet, nur wenige Länder sind tollwutfrei. Hauptsächlich betroffen sind Asien und Afrika mit mehr als 90 Prozent der gemeldeten Fälle.

Diagnose

Unmittelbar nach einer Exposition kann keine Untersuchung die Infektion beweisen oder ausschließen. Eine Erkrankung wird vorwiegend anhand der typischen Symptome diagnostiziert.

Therapie

Es gibt keine Therapie für Tollwut.

Prävention

Das PEI listet die in Deutschland zugelassenen Tollwut-Impfstoffe. Impfungen können vorbeugend (präexpositionelle Impfung) oder nach stattgehabtem Tollwutkontakt (postexpositionelle Impfung) eingesetzt werden.

Referenzen

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