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Diplomacy for Sustainability, 20. - 26.09.2022

Diplomacy for Sustainability

Diplomacy for Sustainability, © Vereinte Nationen / Auswärtiges Amt

12.09.2022 - Artikel

2022 findet die Veranstaltungsreihe Diplomacy for Sustainability schon zum 5. Mal statt. Das Auswärtige Amt macht dabei zusammen mit 12 befreundeten Botschaften während der Europäischen Nachhaltigkeitswoche gemeinsam Aktivitäten für nachhaltige Entwicklung sichtbar und erlebbar.

Die ESDW (Europäische Nachhaltigkeitswoche) basiert auf der 2015 von den Vereinten Nationen verabschiedeten Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung. Ihr Ziel ist die ökonomisch, sozial und ökologisch nachhaltige Gestaltung unserer Zukunft. Das Herzstück der Agenda 2030 bilden dabei die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (engl. SDGs), mit denen sich die Weltgemeinschaft darauf verpflichtet hat, Verantwortung für den Schutz des Planeten zu übernehmen und allen Menschen ein Leben in Frieden und Wohlstand zu ermöglichen.

Das Auswärtige Amt setzt sich für Nachhaltigkeit in der Außenpolitik ein, gemeinsam mit unseren internationalen Partnern. Die SDGs bilden dabei den zentralen Handlungsrahmen für unser weltweites Engagement. Deshalb beteiligt sich das Auswärtige Amt mit der Veranstaltungsreihe Diplomacy for Sustainability auch in diesem Jahr an der europäischen Nachhaltigkeitswoche, um ein starkes Zeichen für Nachhaltigkeit und Multilateralismus zu setzen.

Staatsminister Tobias Lindner :

Nachhaltige Entwicklung ist kein “nice to have”, sondern ein absolutes Muss! Das hat uns diese Zeit multipler Krisen – Klimakrise, Corona-Pandemie, der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine, Energiekrise und globale Ernährungskrise – in aller Vehemenz klargemacht. Wir müssen deshalb mit noch größerer Anstrengung den Weg hin zu einer nachhaltigen Welt beschreiten. Damit wir gestärkt aus diesen Krisen herausschreiten und den Krisen der Zukunft mit mehr Resilienz und Zuversicht entgegentreten können, müssen wir unsere Lebensrealität in allen Dimensionen der Nachhaltigkeit umgestalten: sozial, ökonomisch und ökologisch. Daher freut es mich ganz besonders, dass sich auch in diesem Jahr während der Europäischen Nachhaltigkeitswoche wieder viele in Berlin ansässige Botschaften unter dem Motto “Diplomacy for Sustainability” vereinen. Gemeinsam zeigen wir mit Veranstaltungen zu so vielfältigen Themen wie Biodiversität, Geschlechtergleichstellung oder nachhaltiger Ernährung, wie Europa und seine globalen Partner sich für nachhaltige Entwicklung und die Agenda 2030 stark machen!

Die Veranstaltungen im Überblick:

1. Die Klimakrise als journalistisches Querschnittsthema – Stammtisch mit Sara Schurmann

Österreichische Botschaft Berlin & Österreichisches Kulturforum Berlin: 20. – 26. September

Abstrakte Darstellung von multidimensionalem Denken
Lösungen für die Gesellschaft von Morgen© Ö1 / Reparatur der Zukunft

Die Klimakrise ist kein rein journalistisches Thema, sondern – analog zu Demokratie und Menschenrechten – eine Dimension jedes Themas. So steht es in der Klimacharta der Klimajournalismus-Netzwerke aus Österreich und Deutschland, die bereits von über 400 Journalistinnen und Journalisten unterzeichnet wurde.

Warum ist die Klimakrise nicht bloß ein Thema wie andere? Wie gut wird die Klimakrise bereits ressortübergreifend behandelt? Welche Veränderungen braucht es noch? Und wie können Journalistinnen und Journalisten mit den Gefühlen umgehen lernen, mit denen sie im Klimajournalismus konfrontiert werden? Dies beleuchtet Sara Schurmann, freie Journalistin, Autorin und Mitgründerin des Netzwerk Klimajournalismus Deutschland beim Stammtisch des Netzwerks in Wien.

Das Netzwerk Klimajournalismus wird u.a. von der Initiative „Reparatur der Zukunft“ präsentiert. Der Radiosender Ö1 sucht gemeinsam mit der Sektion für Internationale Kulturangelegenheiten und den Österreichischen Kulturforen und Botschaften nach Ideen, Konzepten und Projekten, die für die Gesellschaft von morgen arbeiten.

2. Bauen mit traditionellen Techniken: das Azalea Projekt

Botschaft des Königreichs Spanien: 20. September, 11:30 Uhr

Die Studierenden der Polytechnische Universität Valencia stellen ihr Projekt für den Solar Decathlon Europe Wettbewerb 2022 vor. AZALEA ist ein Wohnungsprojekt, das traditionelle Bautechniken mit neuen Technologien kombiniert, um eine nachhaltige Lösung zu den Problemen im Zusammenhang mit der Stadtplanung im Viertel Cabanyal von Valencia anzubieten. Das Projekt wurde im Juni beim Solar Decathlon Europe 21/22 in Wuppertal mit 3 Preisen ausgezeichnet: erster Preis in der Preiskategorie Innovation, dritter Preis in Architektur und dritter Preis in Engineering.

3. Anlegen und Kultivieren von Wildblumenwiesen im Stadtgebiet

Botschaft der Republik Polen in Berlin: 21. September, ab 16:35 Uhr

Biene auf gelber Wildblume auf Blumenweise
Biene auf Wildblume© Agnieszka Nowak, Fundacja Łąka

Gemeinsam mit der polnischen Organisation „Łąka“ organisiert die Botschaft der Republik Polen eine Reihe von Workshops für Grundschulkinder zu Wildblumenwiesen im urbanen Umfeld und wie wichtig ihre Kultivierung ist.

Die städtischen Wiesen, die seither in Polen entstanden sind, haben sich als wirksam bei der Bekämpfung von Smog und bei der Erhaltung des Wassergehalts im Boden erwiesen. Dazu kommt, dass es immer notwendiger wird, Blütenbestäuber wie Bienen zu schützen.

4. BioBlitz - Erforsche die biologische Vielfalt des Tiergartens

Schwedische Botschaft in Deutschland: 22. September, ab 10:00 Uhr

Ein von Bäumen und Büschen gesäumter Teich im Tiergarten
Veranstaltungsplakat BioBlitz - Tiergarten© Schwedische Botschaft Berlin

Der Schutz und Erhalt der biologischen Vielfalt ist eine große Aufgabe, für die sich Schweden ehrgeizige Ziele gesetzt hat. Wissen Sie, wie viele Baumarten im Tiergarten in direkter Nachbarschaft zu unserer Botschaft wachsen? Welche Tiere hier ihr Zuhause haben? Und warum die biologische Vielfalt so wichtig ist? Gemeinsam mit dem Naturschutzbund Deutschland lädt die Schwedische Botschaft in Berlin zu einem Spaziergang durch den Tiergarten ein, bei dem wir diesen Fragen nachgehen.

BIOBLITZ ist Teil der öffentlichen Diplomatie Schwedens und zielt darauf ab, Aufmerksamkeit auf Biodiversität im Kontext einer breiteren Klima- und Entwicklungsagenda zu lenken. Der Austausch soll Aktivitäten zur biologischen Vielfalt fördern und beleuchten, wie Biodiversität bewertbar und für die Gesellschaft sichtbar werden kann.

5. Breaking Boundaries – The Science of our Planet

Schwedische Botschaft in Deutschland: 22. September, 18 Uhr

Gebäck für eine schwedische Kaffeetafel (Fika)
Gebäck für eine schwedische Kaffeetafel („Fika“)© Schwedische Botschaft Berlin

In der Dokumentation “Breaking Boundaries” berichten Sir David Attenborough und Prof. Johan Rockström über eine der wichtigsten Entdeckungen unserer Zeit: wie der Mensch die Grenzen unseres Planetenüberschreitet oder droht zu überschreiten. In beeindruckenden Aufnahmen zeigt “Breaking Boundaries” die Auswirkungen menschlichen Handelns auf die biologische Vielfalt der Erde und bietet Lösungen an, die wir jetzt umsetzen müssen, um die für uns lebensnotwendigen Systeme der Erde zu schützen.

Unsere Kaffeebar Blue Nordic Coffee hat für Sie geöffnet und versorgt Sie mit echter schwedischer „Fika“ – Kaffeespezialitäten, Craft-Getränken und Backwerk hergestellt aus biologischen und sofern möglich regionalen Zutaten.

6. Women Mediators – Teil von friedlichen und inklusiven Gesellschaften

Schweizerische Botschaft: 22. September, 18:00 – 21:00 Uhr

Fliegende weiße Taube vor Wohngebäuden
Für friedliche und inklusivere Gesellschaften© Schweizerische Botschaft

Ungleichheiten zwischen Männer und Frauen bestehen bis heute in nationalen sowie internationalen Strukturen und haben einen Einfluss auf den Umgang mit Konflikten und den Erhalt von Frieden. Geschlechtsspezifische Ungleichheit, militarisierte Männlichkeit und ausgrenzende Machtstrukturen behindern die nachhaltige Vermeidung von Gewaltkonflikten, die integrative Beteiligung an der Friedenskonsolidierung, den Schutz der Zivilbevölkerung und geschlechtsspezifische Hilfs- und Wiederaufbaumaßnahmen. Vor diesem Hintergrund ist es besonders wichtig, Frauen in außenpolitischen Positionen – besonders in Friedensprozessen – zu fördern und inklusive Strukturen zu schaffen. Die führende Schweizer Mediatorin und aktuelle Staatssekretärin für Migration, Christine Schraner Burgener, berichtet über ihre Erfahrungen als VN-Sonderbotschafterin in Myanmar und Konfliktvermittlerin in Thailand während gewaltsamer Volksproteste und des Putsches auf die Regierung. Anschließend folgen eine Paneldiskussion mit Vertreterinnen aus Politik, Gesellschaft und Wissenschaft und ein weiterer Austausch im Rahmen eines Apéros.

7. Zusammenleben mit Wildtieren: Estnische Bären und deutsche Wölfe

Botschaft von Estland: 22. September, 18.00 Uhr

Braunbär im Naturschutzgebiet Alam-Pedja, Estland
Braunbär im Naturschutzgebiet Alam-Pedja, Estland© Remo Savisaar

Über das Thema Zusammenleben mit wilden Tieren – estnische Bären und deutsche Wölfe – sprechen Frau Egle Tammeleht (Estland) und Frau Nina Gühlstorff (Deutschland).

Das Gespräch wird vom Herrn Andreas Weber (Naturpark Müritz) moderiert. Dazu werden Aufnahmen der Bärenkamera aus Estland gezeigt und Herr Bert Rähni (NaTourEst-Reiseleiter) wird die Möglichkeiten des Naturtourismus in Estland vorstellen.

8. Mud Power: Bioenergie-Technologien der nächsten Generation

Botschaft von Lettland, veranstaltet im FUTURIUM: 23. September, voraussichtlich 17 Uhr

Die Künstler Rasa Smite und Raitis Smits begutachten die Installation “Biotricity – Bacteria Time”
“Biotricity - Bacteria Time”, Rasa Smite und Raitis Smits. Installation in der Dauerausstellung des Futurium-Museums, Berlin. © RIXC Pressefoto

Künstlergespräch im Futurium in Zusammenarbeit mit der lettischen Botschaft in Berlin und dem RIXC Center for New Media Culture in Riga. Bei der Veranstaltung wird erörtert, wie die kleinsten Organismen auf dem Planeten, die Bakterien, zur Erzeugung erneuerbarer Energie beitragen können.

Die lettische Künstlerin Rasa Šmite und der lettische Künstler Raitis Šmits werden das Konzept ihrer Installation „Biotricity - Bacteria Battery“ vorstellen, die Teil der Dauerausstellung des Futuriums ist. Dieses Kunst- und Wissenschaftsprojekt experimentiert mit „Schlammbatterien“, die aus Bakterien bestehen, die sonst auf dem Meeresboden oder dem Grund von Seen leben.

Die Installation „Biotricity - Bakterienbatterie“ enthüllt nicht nur die großen Potenziale der Zusammenarbeit von Wissenschaft und Kunst, sondern schärft auch das Bewusstsein für die Bedeutung nachhaltigen Lebens und erforscht die Verbindungen zwischen biologischen Systemen, Wasseraufbereitung und erneuerbarer Energieerzeugung.

9. Die Pazifik-Allianz: Ein lateinamerikanischer regionaler Integrationsmechanismus für nachhaltige und integrative Entwicklung – eine Gender-Perspektive

Seminar der Pazifik-Allianz (Chile, Kolumbien, Mexiko und Peru) in der Botschaft von Chile: 26. September, 15.00 – 16.00 Uhr

Buntes Spielzeug-Windrad mit dem Logo der Pazifikallianz
Für nachhaltige und integrative Entwicklung© Pacific Alliance

Ziel dieser Veranstaltung ist es, die Politik und Programme der Mitgliedsländer der Pazifik-Allianz im Bereich der nachhaltigen Entwicklung zu beleuchten, insbesondere im Hinblick auf die Förderung der Teilhabe von Frauen, der Gleichstellung der Geschlechter und des Empowerments im Zusammenhang mit der Erklärung der Pazifik-Allianz zur Gleichstellung der Geschlechter, sowie den Zielen für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen. Vertreterinnen und Vertreter aus Kolumbien, Chile, Mexiko und Peru werden über die Bedeutung des Themas in Bezug auf die politischen Bemühungen bei den Vereinten Nationen und den Ländern der Pazifik-Allianz diskutieren. Anschließend hat das Publikum die Möglichkeit, zu kommentieren und Fragen zu stellen.

Die Pazifik-Allianz entstand aus einer Wirtschafts- und Entwicklungsinitiative zwischen vier lateinamerikanischen Ländern: Chile, Kolumbien, Mexiko und Peru. Dabei handelt es sich um einen Mechanismus der politischen und wirtschaftlichen Zusammenarbeit und Integration, der darauf abzielt, einen Raum zu finden, in dem das Wachstum und die Wettbewerbsfähigkeit der vier Volkswirtschaften, aus denen er besteht, gefördert werden.

10. Wirtschaft und Menschenrechte – der Kakaosektor

Belgische Botschaft: 26. September, 16:00 – 19.00 Uhr

Hände mit Kaokaobohnen
Für nachhaltige Produktion© Neuhaus / Beyond Chocolate

Die 2011 verabschiedeten Leitprinzipien der Vereinten Nationen für Wirtschaft und Menschenrechte sind Leitlinien für Staaten und Unternehmen, um Menschenrechtsverletzungen im Rahmen von Geschäftstätigkeiten zu verhindern, anzugehen und zu beheben. Nach ihrer Verabschiedung haben sowohl Belgien als auch Deutschland und andere europäische Staaten nationale Aktionspläne zur Umsetzung dieser VN-Leitprinzipien aufgestellt.

Der Kakaosektor berührt zentrale Themen der VN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte. Wie sind Nachhaltigkeit, menschenwürdige Arbeit und Entwicklung im Kontext der Kakaoproduktion miteinander verbunden? Wie sind die Rollen und Verantwortlichkeiten von Staaten und Unternehmen in Bezug auf die Kakaoindustrie verteilt? Wie können Staaten wie Belgien und Deutschland eine nachhaltige Politik gegenüber den Kakaoproduzenten am besten fördern, verteidigen und umsetzen? Wie können wir Kinderarbeit verhindern und nachhaltige und menschenwürdige Lebensbedingungen für die Bauern sicherstellen?

Dies sind nur einige der Fragen, mit denen wir uns beschäftigen werden. Der Dokumentarfilm “Chocolate’s Heart of Darkness” (2019) wird einige der Herausforderungen in Bezug auf die Achtung der Menschenrechte im Kakaosektor beleuchten, danach folgt eine Podiumsdiskussion. An der Diskussion nehmen Expertinnen und Experten aus Belgien und Deutschland teil, die die Ansichten verschiedener Interessengruppen (Staat, Unternehmen, Zivilgesellschaft) vertreten.

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